Ein Plädoyer der 25. Blütenkönigin Elisabeth II. für regionale Produkte
Unser knackiger Liebling, der Apfel, bringt alles mit, was das Herz begehrt viele Vitamine und Spurenelemente, lange Haltbarkeit und er bietet natürlich auch viele Möglichkeiten ihn zu genießen, ob einfach so als Snack, als Kuchen, Saft usw. Er findet zu jeder Tages- und Jahreszeit seinen Platz auf dem Speiseplan.
„Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten“ – damit warb die Lebensmittelkette Edeka zu ihrem 100 Jubiläum am Anfang des Jahres. Mit diesem Slogan zog der Konzern die Wut der Landwirte auf sich – mit Recht. Die Wertschöpfung unserer Lebensmittel rückt immer weiter in den Hintergrund. Es spielt nur noch der Preis eine Rolle und dieser sollte bei der Mehrzahl der Verbraucher so niedrig wie möglich sein. Die Landwirte müssen sich am Großmarkt mit Dumpingpreisen zufriedengeben, so dass die Lebensmittel im Supermarkt zu Spottpreisen verschleudert werden können. In den letzten Jahren oder auch Jahrzehnten hat die Wertschöpfung unsrer Nahrungsmittel immer mehr an Bedeutung verloren.
Ich möchte als amtierende sächsische Blütenkönigin immer wieder darauf aufmerksam machen, wieviel Liebe und Leidenschaft in jedem einzelnen landwirtschaftlich erzeugten Produkt stecken:
Für einen Hektar Apfelplantage investiert der Obsterzeuger pro Jahr zirka 500 Arbeitskraftstunden Handarbeit. Davon belaufen sich 300 h auf die Ernte, 100 h für die Ausdünnung und 100 h für das Schneiden. Dies ist jedoch nur die Handarbeit auf dem Feld, bei dieser Berechnung ist noch kein Baum gepflanzt, kein Gerüst gebaut, kein Hagelnetz montiert, keine Pflanzenschutzmaßnahme gefahren, keine Düngung geschehen und auch noch kein Apfel nach Größe oder Farbe sortiert. Diese Arbeit sollte in meinen Augen auch honoriert werden. Lebensmittel verdienen nicht den niedrigsten Preis, sondern den fairsten Preis, dies gilt für den Verbraucher und den Erzeuger.Unsere regional erzeugten Produkte, welche direkt beim Erzeuger oder auch im Lebensmitteleinzelhandel verkauft werden, versprechen Qualität, Frische und sind gut für das Klima. Regional und saisonal kaufen ist daher nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Region. Unsere regionalen Äpfel schmecken nicht nur besser und sind im Gegensatz zu importieren Früchten voll ausgereift, sie verhelfen auch zu einem tollen ökologischen Fußabdruck.
Durch kurze Transportwege haben unsere heimischen Äpfel eine super CO2- Bilanz. Ein Hektar Obstbäume bindet zirka 16 Tonnen CO2 und setzt zirka 10 Tonnen Sauerstoff frei. Auch für die Region lohnt sich die Unterstützung der heimischen Obstbauern. Obstbetriebe schaffen Arbeitsplätze, schaffen ein abwechslungsreiches Landschaftsbild, Lebensraum und regionale Wertschöpfung. Die Fahrt zu ihrem Erzeuger lohnt sich, egal ob zur Selbstpflücke oder zum Kauf von bereits geernteten Früchten.
Ihre 24. Sächsische Blütenkönigin Elisabeth II.